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Bischof Ackermanns Blutgrätsche in Richtung Lebensrechtler

Was das Nein des Trierer Bischofs zum Marsch für das Leben von den Absagen anderer Oberhirten unterscheidet.
Stephan Ackermann, Bischof von Trier, nimmt nicht am Marsch für das Leben teil
Foto: IMAGO/Peter Back (www.imago-images.de) | Zwischen dem Trierer Bischof und den Leitungen der Lebensrechtsverbände gibt es keinerlei Kommunikation, obwohl doch eigentlich Frauen das Zukunftsthema der Kirche sind, wie deutsche Synodale nicht müde werden, zu ...

Die Absage des Trierer Bischofs Stephan Ackermann an den „Marsch für das Leben“ wäre keine Zeile wert, wenn sie nicht durch Stil und Form auffallen würde. Zwischen dem Trierer Bischof und den Leitungen der Lebensrechtsverbände gibt es keinerlei Kommunikation, obwohl doch eigentlich Frauen das Zukunftsthema der Kirche sind, wie deutsche Synodale nicht müde werden zu verkünden.

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So erfahren engagierte Katholikinnen in den Lebensrechtsorganisationen aus den Medien, dass der Trierer Bischof über sie redet statt mit ihnen. Dabei wäre es wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen und den Schulterschluss für das ungeborene Leben zu wagen. Schon eine schlichte Gebetszusage wäre ein Gewinn für alle.

Barrieren aufgebaut statt Türen geöffnet

Und genau das unterscheidet das Nein von Bischof Ackermann zum Marsch für das Leben von wohlüberlegten Absagen anderer Hirten. Auch die Kölner Erzbischöfe und die Fuldaer Oberhirten nahmen noch nie an einem Marsch für das Leben teil. Aber zwischen ihnen und Ackermanns unbarmherzigen Bannspruch liegt ein himmelweiter Unterschied, weil die Kardinäle Meisner, Woelki und die Bischöfe Algermissen und Gerber ihre Absagen mit Wertschätzung für die Arbeit der Lebensrechtler verbanden.

Ackermanns Blutgrätsche in Richtung Lebensrechtler ist ein Musterbeispiel, wie unbarmherziges Vorgehen Barrieren aufbaut statt Türen öffnet. Apodiktisch verurteilt er den Marsch als per se nicht zielführend und diskreditiert die Teilnehmer mit dem Stichwort „Aggressivität“. So platziert man sich im medialen Mainstream unbeholfen auf der vermeintlich richtigen Seite, wird aber dem Gros der Teilnehmer des Marschs für das Leben nicht gerecht.

Der unbarmherzige Hirte vergisst, wo er herkommt: Würde Ackermann mit demselben Maß die Deutsche Bischofskonferenz messen, in der einzelne durch verbale Ausfälle – man denke nur an Bischof Bätzings Vergleich von Kardinal Woelki mit einem toten Pferd - der Kirche massiv schaden? 

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Regina Einig Erzbischöfe Lebensschutz Stephan Ackermann

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